ARCHIV

Anlässlich der Eröffnung des Kultur- und Kongresszentrums »Forum am Schlosspark« im Jahr 1988, formierten sich unter der künstlerischen Leitung des Regisseurs Rainer Kittel und der Dramaturgin Christine Macco zahlreiche Kulturgruppen Ludwigsburgs zur Inszenierung einer spartenübergreifenden und multimedialen »Odyssee«, bei der das Publikum nicht nur viele Räume des neuen Gebäudes kennen lernen sollte, sondern auch das künstlerisch-kulturelle Potential, das in Ludwigsburg schlummerte. Diese Inszenierung wurde ein solch großer Erfolg bei Publikum, Presse und den über 250 Beteiligten, dass gleich anschließend die Idee entstand, diese Produktionsform zu einem festen und einzigartigen Bestandteil des Ludwigsburger Kulturlebens zu machen. Auch der Name dieses Theaters von Bürgern für Bürger war schnell gefunden: BürgerTheater Ludwigsburg

Die zeitgemäß bearbeiteten Stücke griffen inhaltlich Fragen der Gegenwart und die Vielfalt des städtischen Lebens auf. In den Inszenierungen wurden Schauspiel mit Tanztheater, urbane Tanzstile und Videokunst mit Musikensembles klassischer, traditioneller oder zeitgenössischer Musik verbunden. Bundesweite Beachtung fand 2017 das Stück „Urban Prayers“ von Björn Bicker, das unter Beteiligung verschiedener Religionsgemeinschaften in Szene gesetzt und in den unterschiedlichen Glaubensräumen (Evangelische und Katholische Kirche, Moschee, Alevitische Gemeinde) aufgeführt wurde.

Zum Ende 2020 übergibt der Gründer Rainer Kittel nach 22 erfolgreichen Jahren das BürgerTheater an ein neues Leitungsteam mit Axel Brauch, Gesine Mahr und Bettina Gonsiorek.

25 Jahre Bürgertheater Ludwigsburg! – JUBILÄUMSBROSCHÜRE

BT-PRODUKTIONEN

Die Produktionen hatten durchschnittlich 2.000-3.500 Zuschauer bei 10 Vorstellungen. Beteiligt waren zwischen 150-250 Mitwirkende auf und hinter den Bühnen.
1988 Die Odyssee
Eine Reise durch alle Räume des neu eröffneten Forum am Schlosspark.
1990 Lichter der großen Kleinstadt
Eine Revue über 100 Jahre Musikhalle am Bahnhof.
1992 Söldner, Helden, Deserteure
Szenen und Dramenfragmente zur Militärgeschichte Ludwigsburgs im Kunstzentrum Karlskaserne.
1994 Dichterhimmel
Theaterreise mit den Ludwigsburger Literaten Mörike, Kerner, Vischer und Strauß. Von der Karlskaserne mit dem Bus zum Marktplatz.
1998 Revolution
Kollage zum 150jährigen Jubiläum der deutschen Revolution von 1848. Kunstzentrum Karlskaserne.
2002 Alles Oper – Alles Carmen
Eine verdrehter Opernabend im Kunstzentrum Karlskaserne.
2005 denkMal – dieser Schiller!
Ein Theaterspaziergang durch Ludwigsburg auf den Spuren des jungen Fritz.
2007 Marat!
Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marat von Peter Weiss dargestellt durch die Insassen des Education Camps Karlskaserne
2011 Liebe, Ehre, Drachenblut – Nibelungen 20.11
Eine Inszenierung, die sich mit dem Nibelungenstoff, diesem großen, alten, germanisch-europäiscen Mythos befasste, im Kunstzentrum Karlskaserne
2015 Aufstieg und Fall des Joseph Süß Oppenheimer
Das BürgerTheater greift ein Stück Stadtgeschichte auf und beleuchtet das persönliche Schicksal des Jud Süß, sonwie allgemein die Mechanismen von Macht, Geldwirtschaft und Aufstieg und Fall.
2017 Urban Prayers – Eine Reise durch die Religionen der Stadt
Das BürgerTheater Experiment greift 2017 die Vielschichtigkeit des heutigen religiösen Lebens in Deutschland und in Ludwigsburg auf. Dabei geht es vor allem um die alltäglichen Formen des religiösen Lebens, Identität, Kultur, Heimat, Rituale, Gebräuche, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
2019 Troja Macht Krieg
Ein ungewöhnliches und einzigartiges Theatererlebnis, ein Erzähltheater mit Text, Musik, Gesang und Choreografie zwischen Orient und Okzident und mit einem anderen, vielleicht neuen Blick auf einen uralten Menschheitsstoff.